
Aktive Rehabilitation nach Gehirnerschütterung
Bisher wurde Ruhe als der wichtigste Faktor im Genesungsprozess nach einer Gehirnerschütterung und dem Post-Concussive-Syndrom (PCS) angesehen. Jedoch, hat eine Literaturanalyse kürzlich die Rolle von Aktivitäten auf den Genesungsprozess untersucht. Die Autoren zeigen auf, dass 80-90% aller Gehirnerschütterungen im Sport in einer Zeit von 1-2 Wochen ausheilen. Dennoch, sind durch das PCS Symptome für einen längeren Zeitraum nach der Verletzung vorhanden. Durch die multi-physiologische Reaktion die durch solch eine Verletzung hervorgerufen wird, führt das PCS zu einer Vielzahl von Symptomen. Daher kann die Empfehlung nicht zwingend nur Ruhe sein, sondern muss auch die Behandlung der Symptome des PCS beinhalten.
Die Zurich Consensus Guideline stellt fest, dass eine vielfältige Behandlung besser ist als Ruhe allein. Ruhe bleibt jedoch ein wichtiger Behandlungsansatz in den ersten 24-48h nach der Verletzung. Eine länger andauernde Ruhephase kann jedoch kontraproduktiv für die Verbesserung der Symptome sein, dies trifft vor allem auf die physische und kognitive Toleranz zu.
Daher, wird angenommen, dass eine schrittweise Belastung von Aktivitäten genauso effektiv ist, um zu Aktivitäten zurückzukehren, wenn verglichen mit Ruhe allein. Aktivitäten die unterhalb der Symptomgrenze ausgeführt werden, können positive Effekte haben. Allerdings, variieren die spezifischen Aktivitätsparameter von Patient zu Patient. Andere Therapieansätze wie z.B. das Trainieren von psychologischen und kognitiven Aufgaben sind nützlich um die Stimmung zu heben und kognitive Prozesse zu verbessern.
Darüber hinaus, ist die Physiotherapie und die Behandlung des vestibulären Systems hilfreich um andere physische Einschränkungen nach einer Gehirnerschütterung zu behandeln.
> Von: Leddy et al., Phys Med Rehabil Clin N Am 27 (2017) 437-454. All rights reserved to Elsiever Inc. Übersetzung von Morris Sepoetro.
